page-header
Aufklärung beginnt nicht erst im Teenageralter.
Anzeige

Wenn es um die sexuelle Aufklärung ihrer Kinder geht, fühlen sich Eltern oft überfordert. Dabei wäre es so wichtig, dass dieses Thema nicht den Kitas, Kindergärten oder Schulen überlassen wird. Auch die Vorstellung, dass es mit einem einzigen „Aufklärungsgespräch“ getan wäre, ist falsch. Wir können Kindern ihre Fragen zur Sexualität nicht mit einem Gespräch beantworten. Das ist leider nicht möglich und wäre vor allem nicht zeitgemäß. Eberhard Mühlan, Referent der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd plädiert dafür, dass Eltern die Fragen der Kinder rund um ihre Sexualität auf eine ganz natürliche Art und Weise beantworten und diese Gespräche, wenn möglich, sogar in den Familienalltag einbauen. Wer mit seinen Kindern ungezwungen über Themen wie Beziehungen, Sexualität, Mann und Frau und deren körperliche Unterschiede im Gespräch bleibt, den wird dann auch DIE ZEIT der Pubertät seiner Kinder nicht überfordern. 

Allerdings, so empfiehlt Claudia Mühlan, sollte jedes Gespräch immer auch den Entwicklungsstufen der Kinder angepasst sein. Informationen sollten dem Alter der Kinder entsprechend vermittelt werden. Diesen Schutz für die Kinder gilt es zu beachten. Denn Kinder müssen die Möglichkeit haben, das alles langsam zu erfahren und zu erlernen. Wenn Kinder Vertrauen zu ihren Eltern haben und früh auf eine kluge Art und Weise an diese Themen herangeführt werden, sind sie auch in der Lage, Missbrauch zu erkennen und ihren Eltern davon zu berichten, wenn es dazu kommt. 

Wenn Kinder jedoch spüren, dass ihren Eltern diese Themen unangenehm oder sogar peinlich sind, kann das durchaus negative Folgen für ihre Entwicklung haben. Denn zum einen verunsichert das die Kinder, gleichzeitig weckt es vielleicht Ängste und führt dazu, dass sie sich gar nicht mehr trauen, derlei Themen Zuhause anzusprechen. Dann beraten sie sich mit ihren Klassenkameraden und Freunden oder informieren sich über das Internet, wobei sie dann häufigauf Informationen und Videos stoßen, die man ihnen eigentlich ersparen sollte. 

Wenn zwischen Eltern und Kindern allerdings eine Vertrauensbasis besteht, kommen Kinder auch mit diesen Fragen zu ihren Eltern, weil sie wissen, dass sie mit ihnen über alles reden können. Dieses Vertrauen hilft den Kindern und schützt sie gleichzeitig vor dem vielen Schmutz, der über das Internet zum Thema Sexualität verbreitet wird. Wenn unsere Kinder ins Teenageralter kommen, sollten sie auf jeden Fall die Möglichkeit haben, von ihren Eltern zu erfahren, was in der Zeit der Pubertät an körperlichen und hormonellen Veränderungen auf sie zukommt. Es wäre auch wichtig, dass wir ihnen sagen, wie verantwortungsvoller Umgang mit dem anderen Geschlecht aussieht und dass wir sie dabei nicht völlig alleine lassen. Schließlich geht es auch darum, sie vor Verletzungen zu schützen. 

Eltern sollten sich auch bewusst sein, dass ihre Kommunikation nicht nur über ihre Worte geschieht, sondern auch nonverbal durch ihr Handeln. Wir wissen, dass Kinder das Verhalten ihrer Eltern sehr genau beobachten, ihre Reaktionen und ihren Umgang miteinander. Wie Vater und Mutter miteinander reden, ist sehr wichtig, wie sie aufeinander eingehen oder sich verstehen. Eltern sind Vorbilder, ob sie es wollen oder nicht. Das ist eine große, aber auch schöne Verantwortung, die sie deshalb auch nutzen sollten, um ihren Kindern zu helfen und sie positiv zu prägen.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der vierte Teil der Serie „Wie können wir Kinder und Teenager in ihrer Entwicklung begleiten?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com