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Wer stolz auf seine eigenen Werke schaut, wendet sich damit von Gott ab.
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Oft sind es gerade die letzten Seiten eines Buches, die von besonderer Bedeutung sind. Die berühmten letzten Sätze eines großen Werkes der Weltliteratur haben es sehr oft in sich. J.R.R. Tolkiens Werk „Der Herr der Ringe“endet im letzten Band, der den Titel trägt: „Die Rückkehr des Königs“, mit dem Satz „Ja, ich bin zurück.“ Das ist ein Satz, der auch an den Schluss des Gleichnisses vom „Verlorenen Sohn“ passen würde. Denn auch er fand den Weg zurück zu seinem Vater, der ihn liebevoll aufgenommen hatte. 

Allerdings spricht das Gleichnis von zwei Söhnen des Vaters. Während der jüngere bereits seine glückliche Heimkehr feierte, kam der ältere gerade vom Feld. Dazu lesen wir im Gleichnis die Worte: „Als er zurückkam, hörte er schon von weitem Musik und Reigentanz. Er rief einen Diener herzu und erkundigte sich, was das sei. Dein Bruder ist zurückgekommen', sagte dieser, 'und dein Vater hat das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.' Da wurde der ältere Sohn zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm zu. Doch er hielt seinem Vater vor: 'So viele Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet und mich nie deinen Anordnungen widersetzt. Aber mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, dass ich mit meinen Freunden hätte feiern können. Und nun kommt der da zurück, dein Sohn, der dein Geld mit Huren durchgebracht hat, und du schlachtest ihm gleich das Mastkalb!' Aber Kind', sagte der Vater zu ihm, 'du bist doch immer bei mir, und alles, was mir gehört, gehört auch dir! Jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot und ist ins Leben zurückgekommen, er war verloren und ist nun wiedergefunden'" (Lukas 15,25-32).

Dieser ältere Sohn war also fleißig, zuverlässig, beständig und ein Hüter der Tradition. Deshalb ging er auch davon aus, dass er sich mit seiner Arbeit, seiner Mühe und seinem Fleiß einiges verdient habe. Das ist wahrscheinlich auch die Haltung von vielen von uns. Wir möchten für unsere guten Werke belohnt werden – entweder durch Erfolg hier auf dieser Erde – oder zumindest durch Gott, für den wir unsere „guten Taten“ vollbringen. Jeder bekommt das, was er verdient- diese Überzeugung vertreten viele. Doch wie verhält sich der Vater im Gleichnis? Es heißt, dass er auch dem älteren Sohn entgegenging. Gott wendet sich uns zu, egal ob wir voll Scham über unsere Sünde zu ihm kommen oder ob wir ihm voller Selbstgerechtigkeit entgegengehen. 

Der jüngere Sohn wusste, dass er nichts hatte, was er seinem Vater bringen konnte. Er hatte alles verspielt. Der ältere Sohn musste in diesem Moment erst zu begreifen lernen, dass wir nichts haben, was wir Gott bringen könnten. Gott liebt uns aus freiem Willen. Wir können zu ihm kommen, wie wir sind. Von dem älteren Sohn heißt es in der Geschichte, dass er gar nicht kommen wollte. Deshalb ist hier die Frage: „Wollen wir zu Gott kommen? Wollen wir etwas mit ihm zu tun haben? Wollen wir zu ihm gehören? Oder noch konkreter gefragt: „Willst du das Geschenk der Errettung annehmen?“ Die Antwort darauf ist allein deine Entscheidung.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der fünfte Teil der Serie „Wer kennt den Weg zu einer besseren Welt?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com